08. bis 10. Oktober 2022


Nachdem unsere letzte Fahrt nach Polen im Mai d. J. aufgrund eines Schadens am Transporter bereits in Magdeburg endete, hatten wir im Oktober einen zweiten (erfolgreichen) Versuch gestartet.
Wieder waren drei Tage eingeplant, damit wir für Kasia und für die Tierheime ausreichend Zeit hatten, um uns alles anzuschauen und ausführlich zu besprechen.

Dieses Mal fuhren wir mit dem privaten PKW von Henrike und Gerhard, da uns der Transporter nun ja nicht mehr zur Verfügung steht. Somit also nur mit kleinem Spendengepäck, welches uns in die Gärtnerei in Frankfurt geschickt worden war.

Künftig werden wir nun nicht mehr in der Lage sein die großen Futtermengen, die uns bisher immer von Anonym zur Verfügung gestellt worden waren, zu Kasia mitzunehmen. Wir sind aber bemüht, hierfür in naher Zukunft eine Alternativlösung zu finden.
Bis dahin müssen wir nun das für die alten und kranken Fellnasen so lebensnotwendige Spezialfutter über zooplus bestellen. Wir bauen hier weiterhin auf die Unterstützung unserer treuen Spender, damit wir Kasias Hunden auch in Zukunft ausreichend Futter zur Verfügung stellen können.

Nach der Ankunft in Jelenia Góra am Samstagabend sind wir im Hotel zeitig zu Bett gegangen, um am Sonntag fit für unsere geplanten Besuche zu sein.


Für den Sonntag hatten wir uns zuerst mit Zaneta im Tierheim Luban verabredet. Hier haben wir uns die Zeit genommen mit ihr gemeinsam alle Hunde, auch die bereits auf unserer Homepage vorgestellten, im Einzelnen anzuschauen und dabei zu entscheiden, ob es weitere Kandidaten gibt die unserer Hilfe bedürfen.

Dazu gehören ganz sicher diese kleine, blinde Seniorin...
... und dieses scheue Rehlein.
Beide Hündinnen sind erst kurz im Tierheim und werden uns bald von Zaneta  noch näher vorgestellt.

Der Bestand an Hunden betrug an diesem Wochenende "nur" ca. 100, also um einiges geringer als wir schon öfters erlebt hatten. Aber die Vermittlungen laufen mehr als schleppend, im Durchschnitt nur etwa 2 Hunde im Monat.  Das ist eine wirklich traurige Quote.
Hinzu kommt, dass sich im Bestand leider viele Hunde befinden, die sehr schwierig sind oder sich im Laufe der Zeit als schwierig herausgestellt haben bzw. sehr, sehr ängstlich und nicht leinenführig sind. Dann natürlich die Senioren und die schwarzen Hunde, die in Polen kaum mal adoptiert werden.

Bei den Gesprächen hat sich herausgestellt, dass leider auch vier der Hunde, die bereits auf unser Homepage vorgestellt werden (Azor II, Mopi, Rex und Teo), dazugehören. Schweren Herzens werden wir sie wohl erstmal von unserer HP nehmen müssen bzw. ihre Beschreibungen entsprechend anpassen.





Diese armen Fellnasen gehören dann neben vielen weiteren zu den traurigen Verlierern, weil sie kaum eine Chance auf Vermittlung haben.

Zaneta wird uns einige der Hunde, die wir vor Ort kennenlernen durften, melden, da sie entweder zu den Senioren gehören oder aber schon länger auf ihre Vermittlung warten.

Dazu gehört z. B. diese liebe Hündin, ca. 10 Jahre alt.
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Nachtrag: Durfte mit einem anderen TSV am vergangenen WE nach Deutschland reisen.

Oder dieser reizende Rüde, der etwa 5 - 6 Jahre alt sein soll und mit Artgenossen gut verträglich.
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Nachtrag: Durfte ebenfalls mit einem anderen TSV am vergangenen WE nach Deutschland reisen.

Ganz verliebt sind wir in diesen kleinen Mann, der auch schon zu den Senioren gehört.
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Nachtrag: Für ihn gibt es tatsächlich Interessenten.

Sehr verschmust war auch diese schwarze Hündin, die ebenfalls zu den Senioren zählt.

Dieser kleine Rüde, noch sehr jung, hat Temperament für zehn seiner Art.

So macht man auf sich aufmerksam..., aber für ihn gab es schon Interessenten.

 

Und die Letzte unserer Neuvorstellungen, Hündin Shila. Dieser Blick. Wir waren hin und weg.

 

Rüde BIFI, sehr verschmust und wunderschön.


TOTO II, ganz lieb und so hübsch.


Kleiner BADI..., mochte es so gar nicht auf den Arm genommen zu werden.


Armer CYKOR, noch immer sehr scheu, aber so niedlich.

 

Rüde RIKI, total lieb und wunderschön
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Nachtrag: Hat in PL ein Zuhause gefunden!.


Hündin FANTA, süß und sehr lebhaft

 

Nun können wir nur hoffen, in diesem Jahr noch mal einen Hilfstransport fahren zu können, natürlich unter der Voraussetzung ausreichend Platzzusagen zu erhalten.


Nachdem wir uns von Zaneta verabschiedet hatten, sind wir gleich weiter zu Kaisa gefahren. Dort angekommen haben wir zuerst die (diesmal leider wenigen) Spenden übergeben und dann wurde erstmal das Rudel ausführlich begrüßt und geknuddelt.

Wir waren nun schon längere Zeit nicht mehr bei Kasia und mussten  feststellen, dass zwischenzeitlich einige der Hunde sehr abgebaut haben, was uns immer wieder sehr berührt. Bei unseren Pensionshunden sind dies insbesondere Paula und Tadzik, die beide sehr dement und hilflos wirkten.

Dafür hat sich die kleine Bunia II von ihren O.P.‘s gut erholt und machte einen recht stabilen Eindruck.

Dusia ist eine ganz liebe, sanfte Hündin, die aber selbstständig gar nicht mehr laufen kann.


Der kleine Tadzik fühlt sich in Dusia's Gegenwart sehr wohl und so krabbelt er immer neben sie aufs Kissen und kuschelt sich an sie. Das ist so rührend...


Andrzej, Paula, Tadzik, Tadzik II...


Gnadenhofhunde...


Noch so ein großer Rüde, der sehr auf Hilfe angewiesen ist.


Wir können Kasia nur immer wieder aufs Neue unseren Respekt zollen!
Was sie tagtäglich leistet, kann mit Gold nicht aufgewogen werden. Die physische und psychische Belastung ist enorm, und wir fragen uns, wie lange Kasia das alles noch leisten kann. Neben der Sorge um die ihr anvertrauten Fellnasen, muss sie auch mit den vielen Abschieden klar kommen. Wir können nur erahnen, wie hart ihr Leben tatsächlich ist.
Darum ist es auch so wichtig, dass sie und die Hunde weiterhin auf unsere Unterstützung zählen können.


Für den Abend hatten wir uns mit Kasia und Ania aus dem Tierheim Jelenia Góra zum Essen verabredet. Für Kasia war es sicherlich eine willkommene Ablenkung und mit Ania wollten wir uns auch gerne mal außerhalb des Tierheims treffen. So nutzten wir die Chance auf ein Zusammensein in entspannter Atmosphäre, wo es mal nicht nur um die Tiere ging. Wir hatten einen wirklich schönen Abend zusammen, da wir trotz einiger trauriger Themen auch viel gemeinsam lachen konnten.
Ania hatte die tolle Nachricht im Gepäck, dass der blinde ZEFIR am Nachmittag nach einigen Probestunden in sein neues Zuhause umziehen durfte. 

Kasia wiederum sorgte mit ihren News für Aufregung. Kurz vor ihrer Abfahrt zu unserer Verabredung tauchte eine Nachbarin mit einer Schreckensnachricht bei ihr auf. Die Frau hatte aus dem nahe gelegenen Fluss einen kleinen Hund gerettet, der ohne ihre Aufmerksamkeit wahrscheinlich ertrunken wäre, da er gelähmt zu sein schien. Kasia hat sich natürlich kurzentschlossen seiner angenommen und ihn erst einmal mit dem Nötigsten versorgt.
Gleich am nächsten Tag war sie dann mit ihm beim Tierarzt, um erste Untersuchungen vornehmen zu lassen. Der Kleine hat mehrere Brüche an der Wirbelsäule und wird wohl leider nie mehr laufen können. Ob es ein Unfall war, oder ob er misshandelt und weggeworfen worden war, werden wir wohl nie erfahren. Kasia wird sich natürlich weiterhin um den armen Tropf kümmern. Sie hat ihm den Namen Gabriel gegeben.


Am Montag, dem letzten Tag unserer Fahrt, sind wir zeitig im TH Jelenia Góra aufgeschlagen. Wir waren durchaus sehr gespannt, waren wir ja schon längere Zeit nicht mehr vor Ort gewesen.

Auch Ania ist mit uns an den Zwingeranlagen vorbeigelaufen, um uns alle Hunde zu zeigen und über sie zu berichten.
Glücklicherweise ist es aktuell nicht so voll im Tierheim, denn es gab auch hier einige leere Zwinger. Im Gegensatz zu Luban laufen in Jelenia Góra die Vermittlungen ganz gut. Natürlich gibt es auch hier einige schwierige Hunde, die aktuell noch nicht zur Vermittlung stehen.

Zuerst haben wir nach Lucek geschaut, der eigentlich der ideale Kandidat für Kasia wäre. Allerdings muss Kasia erst wieder Zeit für einen Neuzugang haben (siehe Gabriel). Ania und Kasia werden wegen Lucek in Verbindung bleiben. Es hat uns allerdings sehr beruhigt, dass Lucek einen schönen warmen und eigenen kleinen Raum im Tierheim hat und jederzeit einer der Mitarbeiter nach ihm schauen kann. Für ihn ist also vorerst gesorgt.


Yogi (Lang)


Rüde Babel, inzwischen vermittelt.


Alan und Alan II, diese Beiden. Weiterhin sehr, sehr scheu.


Blacky, ca. 8 Jahre, Schnauzer-Mix, sehr lieb zu Menschen.


Kolus, einfach nur zum Liebhaben. Für ihn suchen wir einen Gnadenplatz. Sollte das nicht klappen, könnte er zu einem späteren Zeitpunkt eventuell als Pensionshund zu Kasia gehen.

Kazik, noch recht neu im TH. Sehr, sehr lieb, kennt aber weder Leine noch Halsband.


Rüde Flipper, schwer herzkrank.



Ansonsten ist das Tierheim in einem guten Zustand.
Alles ist sauber und ordentlich, man kümmert sich wirklich gut um die Tiere. Kein Vergleich mehr zu früher, als Eugeniusz Ragiele noch der Tierheim-Leiter war. Bis auf Robert, den wir schon ewig kennen, wurde das komplette Personal ausgetauscht. Einen der neuen Mitarbeiter, der auf uns einen sehr netten und kompetenten Eindruck gemacht hatte, konnten wir kennenlernen. Lediglich die tierärztliche Versorgung lässt weiterhin zu wünschen übrig.
Wir wollen daher wie schon öfters in der Vergangenheit, die Kosten für dringend erforderliche Behandlungen und/oder Operationen außerhalb des Tierheims, nach vorheriger Absprache übernehmen.

Insgesamt war es positive Stunden im Tierheim!

Bevor wir die Heimreise antraten, wurde YOGI noch ins Auto gepackt. Er ist der neue Hund von Henrike bzw. Gerhard Lang, den sie vor einiger Zeit auf der Homepage des Tierheims entdeckt und adoptiert haben. Zu Dritt ging es dann wieder nach Hause, auch diesmal ohne nennenswerte Staus.

Wir sind sehr froh, dass dieses Mal alles so gut geklappt hat und hoffen natürlich, im Frühjahr wieder nach Polen fahren zu können.


Glücklicher Gerhard (2. Vorsitzender)









07. Mai bis 10. Mai 2022


Die etwas andere (Polen)Fahrt...
bei der wir unfreiwillig in Magdeburg gestrandet sind und Polen erst gar nicht erreicht haben.


Mit 700 kg Futter und diversen Sachspenden an Bord machten sich unsere Vorstandsmitglieder Henrike Lang und Maria Stein am vergangenen Samstag, 07. Mai, auf den Weg nach Polen.
Geplant und abgesprochen waren die Spendenübergabe an Kasia mit anschließendem Besuch im TH Jelenia Góra. Ania hatte sich sehr auf uns gefreut, da sie einige wichtige Themen mit uns zu besprechen hatte und wir uns zur besseren Einschätzung insbesondere die drei blinden Notfellchen gerne angesehen hätten.

Für den Rückreisetag waren wir mit Zaneta im TH Luban verabredet. Wir wollten uns gemeinsam die Notfallhunde, die bereits längere Zeit auf unserer HP vorgestellt werden, anschauen und mit ihnen kleine Videos drehen in der Hoffnung, dadurch ihre Chancen auf einen Platz in Deutschland zu erhöhen.

Aber es kam alles anders als geplant.

Bisher hatten uns die Transporter der Fa. Lang & Gumm (unseres 2. Vorsitzenden) immer brav ans Ziel gebracht. Da wir dieses mal ein volles Programm mit drei Stationen hatten, waren auch zwei Übernachtungen angedacht. Aber ausgerechnet dann blieben wir mit einer Panne auf der Autobahn Höhe Magdeburg liegen, das erste Mal in 12 Jahren. Der Transporter ließ sich nicht mehr lenken, an eine Weiterfahrt war also nicht zu denken.
So musste der herbeigerufene ADAC nicht nur den Transporter, sondern auch uns "abschleppen".
Von dem ADAC-Standort aus mussten wir uns nach erfolgreicher Hotelsuche ein Taxi bestellen, weil ein 20minütiger Fußweg mit unserem Gepäck nicht zu leisten war.
Im Hotel angekommen hieß es nun erstmal Kasia, Ania und Zaneta von unserem Dilemma zu berichten und darauf hinzuweisen, dass zumindest eines der beiden Tierheime nicht mehr besucht werden könne.

Wir waren sehr dankbar, dass die überaus hilfsbereiten ADAC-Mitarbeiter uns zugesagt hatten, den Transporter gleich Montag früh in eine Werkstatt zu schleppen, damit wir dort die Reparatur veranlassen konnten. Dazu mussten dann erstmal die erforderlichen Ersatzteile bestellt werden, die erst um die Mittagszeit zur Verfügung standen. Die Reparatur sollte nach erster Einschätzung bis 16:00 Uhr abgeschlossen sein, so dass wir uns danach noch auf den Weg zu Kasia hätten machen können.

Aber wenn einmal der Wurm drin ist...

Der Einbau der Ersatzteile gestaltete sich jedoch schwieriger als angenommen, so dass wir erst für den nächsten Tag um die Mittagszeit die Zusage zur Fertigstellung bekamen.
Damit waren alle unsere Pläne hinfällig geworden, aber zumindest Kasia`s Spenden mussten unbedingt nach Polen.

Kurzfristig war es Kasia tatsächlich gelungen einen Fahrer mit Transporter zu organisieren, der uns dann bis zum Rasthof Dresdner Tor entgegenkam. Hier luden wir schwitzend alle Spenden um und konnten uns endlich auf den Heimweg machen.
Henrike musste dringend wieder ins Büro und Maria hatte ihre Hündin in einer HuPe untergebracht, wo sie eigentlich Dienstagmorgen hätte wieder abgeholt werden müssen.


Was für eine Tour...
Ein Wechselbad der Gefühle zwischen Verzweiflung und Galgenhumor.
 

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